Archiv der Kategorie: OpenSource

Linux-Community fürchtet Windows-„Verdongelung“

Windows 8 bringt unter anderem die neue Funktion Secure Boot, die auf PC-Mainboards und Notebooks mit den jüngsten UEFI-Versionen ab 2.3.1 den Start unsignierter Bootloader blockiert. Ist Secure Boot aktiv, lässt sich also auch kein Linux starten, sofern es nicht die nötigen Signaturen mitbringt und vom Besitzer oder Administrator des jeweiligen Computers explizit für das Gerät erlaubt wurde.

Das ist gerade die Intention von Secure Boot: Das System soll vor Zugriffen mit anderen Betriebssystemen geschützt werden, damit also nicht etwa ein Dieb Daten ausspäht, indem er einen gestohlenen PC beispielsweise von einem USB-Stick bootet. Zudem soll Secure Boot auch Manipulationen am Code des Betriebssystems erkennen, um Infektion mit Schadsoftware zu enttarnen. Secure Boot verlangt, dass sämtliche Firmware und Software, die für den Boot-Prozess nötig ist – also außer Bootloadern etwa auch UEFI-Treiber für Onboard-Komponenten und Erweiterungskarten – Signaturen vertrauenswürdiger Certificate Auhthorities (Trusted CAs) trägt.

Der Linux-Entwickler Matthew Garrett befürchtet jedoch, dass UEFI Secure Boot auch die Installation von Linux auf damit geschützten Systemen verhindert. Er sieht einerseits Schwierigkeiten darin, dass möglicherweise nicht alle PC-Hersteller überhaupt bereit sind, Schlüssel für signierte Linux-Software in der UEFI-Firmware ihrer jeweiligen Produkte zu hinterlegen. Andererseits erwartet er Probleme schon beim Bootloader Grub 2: Dieser steht unter der Lizenz GPLv3, die ausdrücklich verlange, dass solche Schlüssel veröffentlicht werden. Vermutlich müsste aber auch der Linux-Kernel signiert werden, was für individuell kompilierte Kernel großen Zusatzaufwand erfordere.

Unter Verweis auf eine Präsentation (PowerPoint-pptx-Datei), die auf der Windows-Entwicklerkonferenz Build gezeigt wurde, geht Garrett davon aus, dass alle Client-Systeme – Desktop-PCs, Notebooks, Tablets – mit Windows-8-Logo UEFI Secure Boot unterstützen müssen und diese Funktion auch aktiviert sein muss. Zumindest die zweite Vorgabe ergibt sich aus dieser Präsentation aber nicht zwingend: Es könnte ja auch vorgesehen sein, dass die Funktion ausdrücklich vom Besitzer oder Administrator des Rechners aktiviert werden muss. Außerdem dürften die meisten UEFI-tauglichen Systeme wie bisher zumindest optional ein Compatibility Support Module (CSM) laden können, das den Start von Betriebssystemen im BIOS-Modus ermöglicht, schon weil das eine zwingende Voraussetzung für die Installation von 32-Bit-Windows ist: Im UEFI-Modus lassen sich nur die x64-Versionen von Windows seit Vista installieren. Microsoft nennt Systeme, die alternativ im UEFI- oder BIOS-Modus starten können, Klasse-2-(Class-2-)Systeme; solche ohne CSM gehören zur Klasse 3.

Allerdings ist nicht klar, unter welchen Bedingungen sich mehrere Betriebssysteme, von denen manche im UEFI- und andere im BIOS-Modus starten, auf dieselbe Festplatte installieren lassen – das dürfte die Parallelinstallation bei Notebooks, Tablets und anderen Geräten mit nur einem Massenspeicher erschweren. Zumindest die angekündigten Windows-8-Mobilcomputer mit ARM-SoCs wird es überhaupt nur in Klasse-3-Versionen geben. Bei diesen Geräten will Microsoft die Sicherheit der Plattform auch dadurch steigern, dass unter der Metro-Oberfläche ausschließlich die Installation geprüfter und signierter Apps aus dem App Store vorgesehen ist.

Eine weitere Schwierigkeit für den Start alternativer Betriebssysteme könnte sich aus der Vollverschlüsselung von Festplatten per TCG Opal oder BitLocker ergeben, sofern der Bootloader Funktionen mitbringen muss, um selbstverschlüsselnden Laufwerken (Self-Encrypting Drives/SEDs) einen Schlüssel zu übergeben.

Den originalen Artikel mit allen Links von Christof Windeck, findet ihr unter Linux-Community fürchtet Windows-„Verdongelung“ von heise.de.

Die englische Version des Artikels findet ihr unter Community fears Windows 8 Secure Boot will block Linux.

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das OSS-Haus Team

Zertifiziertes Booten macht Linux Kummer

Will ein Hardware-Hersteller einen zertifizierten Rechner mit Windows-8-Logo verkaufen, muss er „sicheres Booten“ anbieten. Das aber macht einen Dualboot mit Linux (und älteren Windows-Versionen) schwierig bis unmöglich.

Wer sich zukünftig einen Rechner kauft, der für Windows 8 zertifiziert ist (mit dem Windows-Logo), sollte zweimal nachdenken: Der für das Zertifikat notwendige sichere Boot-Prozess von Windows 8 sperrt womöglich Nutzer anderer Betriebssysteme aus. Er erfordert für die am Bootprozess beteiligte Software und Firmware Zertifizierungen durch eine Certificate Authority (CA). Zudem muss die BIOS-Firmware durch UEFI ersetzt werden (PPTX-Dokument). Microsofts offizielle Begründung für diesen Schritt lautet Malware-Prävention.

Aufgefallen ist die neue Anforderung Matthew Garrett. Das Problem sei weniger die UEFI-Spezifikation für das Booten (Linux unterstützt den Vorläufer EFI), sondern die Zertifizierung, schreibt Garrett in seinem Blog. Die werde mit Schlüsseln umgesetzt, die von Microsoft stammen oder vom Hardware-Hersteller. Ohne die passenden Schlüssel verweigere der Rechner das Booten. Damit also Linux bootet, müssten der Bootloader Grub oder – in Zukunft – der Kernel signiert werden. Das sei nicht nur für selbstgebaute Kernel ein Problem, sondern auch für den unter der GPL stehenden Bootloader Grub.

Garrett verfällt jedoch nicht in Panik: Die Hardware-Hersteller würden vermutlich eine Boot-Option anbieten, um das sichere Booten zu unterdrücken. Dann bliebe allerdings noch ein gravierendes anderes Problem: Für Dual-Boots müssten die Anwender jedes Mal zwischen sicherem und unsicherem Booten umschalten. Das würde aber auch für einen Dual-Boot mit Windows 7 oder früher gelten. Insofern wird vielleicht sogar Microsoft selbst dafür sorgen, sich nicht ins eigene Bein zu schießen und rechtzeitig eine Lösung für das Problem finden.

Den originalen Artikel mit Links von Kristian Kißling, findet ihr unter Zertifiziertes Booten macht Linux Kummer von Linux-Magazin.

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das OSS-Haus Team

Freitag geht’s in die neue Saison bei den Open-Source-Treffen

Hallo liebe Freunde der Open-Source-Treffen,

ich hoffe, ihr hattet alle einen trotz der Wetterkapriolen schönen und entspannten Sommer, viele entspannte Stunden und eine gute Zeit. Zwar sind die letzten Sonnenstrahlen vielerorts zumindest noch im Ansatz sichtbar, doch der Herbst hält mit schnellem Schritt Einzug. Das soll euch jedoch nicht betrüben, heißt es doch auch, dass die neue Saison der Open-Source-Treffen beginnt! (Und wenn’s sein muss, organisieren wir rechtzeitig Glühwein…)

Diesen Freitag, den 23. September, wie gewohnt ab 18 Uhr im Café Netzwerk,

findet das erste Treffen im Herbst statt, das mit zwei spannenden Programmpunkten aufwartet: Zum einen wird uns Michael in die Entwicklung von Applikationen unter MeeGo einführen, zum anderen steht eine Besprechung auf dem Programm, wie wir ein FSFE-Fellowship-Treffen in München realisieren können.

In bewährter Manier erinnere ich auch nochmal daran, dass wir Vorträge zu allen Themen rund um freie Software und offenen Standards jederzeit mit Handkuss entgegennehmen. 😉

In diesem Sinne: Wir hoffen, euch alle am Freitag zu sehen und freuen uns schon jetzt auf einen gemütlichen Abend mit euch!

Happy hacking,
Carsten und Flo

Diese Einladung stammt von Florian Effenberger, Document Foundation.

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das OSS-Haus Team

Bord-Unterhaltungssysteme der Boeing 787 mit Android

Bei dem Bord-Unterhaltungssystem von Boeings neuen Dreamliner-787-Flugzeugen, das Passagiere während des Fluges mit Filmen und Musik versorgt, soll offenbar das Betriebssystem Android zum Einsatz kommen. Dies berichten australische Medien. Demnach sollen die zentralen Android-Server sowie die Displays in den Sitzen von den Firmen Panasonic und Thales gefertigt werden.

Boeing will die Geräte in allen Klassen einsetzen. In die Rückenlehnen der Sitze der Economy Class sollen Touchscreens eingesetzt werden. In der Business und First Class, wo der Vordermann weit weg sitzt, denke man über Gestensteuerung nach. Davon existieren allerdings erst Protoypen. Die Größe der Displays soll je nach Flugzeugklasse von 7 bis 17 Zoll reichen.

Mit Boeings Entscheidung pro Android sind andere Bewerber wie Apple oder Microsoft aus dem Rennen. Anders als bei anderen Flugzeugtypen der Firma Boeing, bei denen die Fluggesellschaften die Bestuhlung und das In-Flight-Entertainment-System selbst wählen können, dürfen Kunden der 787 nur bestimmte, von Boeing ausgewählte Zulieferfirmen wählen. Damit will der Flugzeugbauer die Produktionsabläufe optimieren und Kosten einsparen.

Bei der Fertigung des Dreamliners hatten die Boeing-Ingenieure zuletzt mit vielen Pannen, Pech und vor allem Nieten zu kämpfen. Nach einigen Verzögerungen soll das erste Flugzeug nun am 26. September an die japanische Fluggesellschaft All Nippon Airways (ANA) übergeben werden.

Den originalen Artikel mit Links von Boi Feddern, findet ihr unter Bord-Unterhaltungssysteme der Boeing 787 mit Android von heise.de.

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Knoppix 6.7.1 erhältlich

Kaum einen Monat nach der letzten Release stellt Klaus Knopper Version 6.7.1 seiner beliebten Live-Distribution vor.

Wie üblich bedient sich Knoppix aus den Quellen von Debian und verwendet auch einige Pakete aus dem Testing- und Unstable-Zweig. Neben diversen Bugfixes enthält die neue Version auch einige neue und aktualisierte Programme. Den Unterbau stellt Kernel 3.0.4 zusammen mit X.org 7.6 (Core 1.11). So kommt Firefox 6.0.2 als Defaultbrowser zum Einsatz, Chromium 13.0 steht aber ebenfalls zum Einsatz bereit. Büroarbeiten übernimmt die aktuelle Version 3.4.3 von Libre Office.

Optional bootet der Anwender das System über den Cheat-Code „knoppix64“ mit einem 64-Bit-Kernel, was die Unterstützung von mehr als 4 GByte RAM ermöglicht. Als Workaround modifizierte Knopper die Bootprozess-Ausgabe, damit die Distribution in der Virtualisierungsumgebung Virtualbox verzögerungsfrei startet.

Weitere Informationen und Links zu den Download-Mirrors gibt es in den Release Notes.

Den originalen Artikel von Thomas Leichtenstern, findet ihr unter Knoppix 6.7.1 erhältlich von Linux-Magazin.

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das OSS-Haus Team